Wirtschaftlichkeitsberechnung

Bei richtiger Dimensionierung und intelligentem Eigenverbrauch können Photovoltaik-Anlagen bereits heute ohne staatliche Förderungen wirtschaftlich betrieben werden. Sie rechnen sich auf Grund der relativ niedrigen Gestehungskosten. Mit jeder selbst verbrauchten Kilowattstunde spart der Verbraucher, weil er für den selbst produzierten Strom nicht die im Verhältnis hohen Bezugskosten aus dem öffentlichen Stromnetz zahlen muss.

 

Ein kleines Rechenbeispiel zur Veranschaulichung:

 Investitionskosten Photovoltaik:

1.800 €/kW
        
 Stromertrag: 1.000 kWh/kW*a
 Stromkosten Photovoltaik:  
 Gestehungskosten:

Ø 9,7 ct/kWh auf einen Zeitraum von 20 Jahren
= 1.800 €/kW / (1.000 kWh/kW * 20), inkl. Degradation i.H.v. 0,8%/a

 EEG-Umlage für Eigenverbrauch: Ø 2-3 ct/kWh (40% der aktuellen EEG Umlage)
 Wartung und Versicherung: Ø 2-3 ct/kWh

 


∑ 15 ct/kWh

 Durchschnittlicher Strompreis:

28 ct/kWh

 Theoretische Einsparung:

13 ct/kWh

Erklärung: Pro Kilowatt installierter Leistung müssen Privatverbraucher aktuell mit Investitionskosten in Höhe von ca. 1.800 € rechnen. Bei einem durchschnittlichen jährlichen Stromertrag von ca. 1.000 kWh/kW*a entspricht dies Stromgestehungskosten in Höhe von rund 9,7 ct/kWh für mindestens die nächsten 20 Jahre (inkl. einer Anlagendegradation in Höhe von ca. 0,8 %/a). Insgesamt für so lange, wie die PV-Anlage den Witterungsbedingungen auf dem Dach standhält. Vermutlich wird die Photovoltaikanlage also auch länger als 20 Jahre Strom produzieren können, wodurch die Gestehungskosten nochmal kleiner anzusetzen wären. Da der private Verbraucher jedoch laut Erneuerbare-Energien-Gesetz noch 40 % (2,72 ct/kWh, Stand 2018) der aktuellen EEG-Umlage (6,79 ct/kWh, Stand 2018) an den Übertragungsnetzbetreiber zahlen muss, erhöhen sich die Kosten für den selbst produzierten Strom aktuell auf ca. 13 ct/kWh. Inklusive der anfallenden Wartungskosten und einer Versicherung muss der private Selbstversorger mit Kosten in Höhe von ca. 14 bis 16 ct/kWh für den selbst erzeugten Strom rechnen.

Und das Beste: Im Gegensatz zum Strom aus dem öffentlichen Netz handelt es sich hier um den Preis für die nächsten 20 Jahre, fast ohne weitere Kostensteigerungen (mit Ausnahme eventueller Anpassungen bei der Versicherungs- und Wartungsprämie). Der Strom aus dem öffentlichen Netz ist hingegen in den vergangenen Jahren jedes Jahr um etwa 3 - 6 % gestiegen. Wenn Sie sich zurück erinnern, lag dieser noch vor 10 Jahren deutlich unter 20 ct/kWh. Heute liegt der Durchschnitt bei etwa 28 - 29 ct/kWh.

Die Einsparung: Bei einem durchschnittlichen Strompreis in Höhe von knapp 28 ct/kWh spart der private Eigenstromerzeuger aktuell also je Kilowattstunde selbst verbrauchten Stroms ungefähr 13 ct, da der selbst erzeugte Strom nur etwa 15 ct/kWh kostet. Sollte der Strompreis darüber hinaus weiterhin so steigen wie in den letzten Jahren, könnten in 20 Jahren voraussichtlich sogar mehr als 20 bis 30 ct/kWh eingespart werden.

Weiterhin: Je besser dann der eigene Verbrauch auf die installierte PV-Anlage ausgerichtet ist (z.B. Spül- und Waschmaschine werden dann angeschaltet, wenn gerade die Sonne scheint und viel Strom produziert wird) umso wirtschaftlicher „läuft“ die PV-Anlage und umso mehr Geld kann der Betreiber sparen. Hierzu wird nicht einmal mehr eine Einspeisevergütung benötigt, damit die PV-Anlage wirtschaftlich betrieben werden kann. Sie finanziert sich allein aus der Einsparung.